Speiseteller aus dem Japanischen Service Friedrichs des Großen Meissen 1763

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  • Meissen
  • Porzellan
  • Friedrich der Große
  • Japanisches Service
  • Sanssouci
  • Chinesisches Haus / Teehaus
  • 18. Jahrhundert
  • Schildkröte

Beschreibung

VERKAUFT

Speiseteller mit Schildkröte,
Japanisches Service,
Friedrich der Große,
Meissen 1763

Durchmesser 24,2 cm
Marken Gekreuzte Meissen-Schwerter in Unterglasurblau; Pressmarke 56

In den letzten Monaten des Siebenjährigen Krieges, vor dem Frieden von Hubertusburg am 15. Februar 1763, bestellte Friedrich der Große das letzte und am besten dokumentierte seiner sechs großen Speiseservice bei der Meissener Manufaktur für das Chinesische Haus im Park von Sanssouci. Für eine ausführliche Erörterung der Meissener Porzellanbestellungen und -anforderungen Friedrichs des Großen siehe: Samuel Wittwer, Friedrich der Große und das Meißener Porzellan, in: Keramos 208 (2010), 17-81.

Der preußische König gab Johann Joachim Kaendler am 11. November 1762 in schriftlicher Form und anschließend persönlich mit Hilfe von Zeichnungen von seiner Hand sehr detaillierte Anweisungen für die Gestaltung des Services. Kaendler hinterließ detaillierte Aufzeichnungen zur Bestellung Friedrichs, aus denen wir neben dem Titel des Services auch weitere Details erfahren: Die Form des „Japanischen Services“ beruhte auf einer französischen Silberplatte, es sollte sowohl „etwas antique“ als auch „muschlicht“ erscheinen sollte, einen gelben „Mosaik“-Rand haben und mit „Indianischen Thieren und Vögeln“ bemalt werden (zitiert nach: Wittwer 2010, 64-65).

Samuel Wittwer hat gezeigt, wie Friedrichs ungewöhnliches Design dem Geist seines Chinesischen (Tee-)Hauses in Potsdam entsprach, das die europäische Mode der „Chinoiserie“ am besten widerspiegelt. Von allen Speiseservices, die Friedrich bei Meissen in Auftrag gegeben oder erworben hat, ist das „japanische“ vielleicht dasjenige, das den raffinierten Geschmack des preußischen Königs am besten vermittelt. Es erinnert auch daran, wie sich der Geschmack der europäischen Chinoiserie im Laufe des 18. Jahrhunderts entwickelt hat.