Martin Fritzsche, Frühling auf Postament, 1911, KPM Berlin 1913

Beschreibung

Martin Fritzsche
„Frühling auf Postament“ 1911

Entwurf von Modell und Bemalung Martin Fritzsche 1911
Ausführung Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin KPM 1913
Modellnummer 9845
Modellbucheintrag Juni 1911
Höhe 26,4 cm
Dekornummer 140/729 (farbig stilisierte Blüten mit Goldakzenten)
Marken: Zepter in Unterglasurblau; Reichsapfel über KPM und Jubiläumsmarke FR 1763–1913 in Aufglasurrot; 140/729 g in Aufglasurschwarz; 69 in Aufglasurgold; Pressmarke 9845; hinten auf dem Stand signiert Fritzsche

Der auf Jugendstilfiguren spezialisierte Bildhauer und Modelleur Martin Fritzsche lieferte zwischen 1897 und 1913 über 70 Entwürfe für die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin, u.a. Einzelfiguren, Schalen, Vasen, Aufsätze, in der Mehrzahl stets mit Figurenschmuck versehen. Seine Modelle erreichten auf den zahlreichen Ausstellungsbeteiligungen der KPM in dieser Zeit eine breite Öffentlichkeit. Insbesondere seine Kinderfiguren begeisterten, ähnlich wie die des Konrad Hentschel an der Meissener Manufaktur, viele Beobachter und erwiesen sich als sichere Verkaufsschlager der KPM. Neben Kindern in zeittypischer Kleidung und charakteristischen Betätigungen waren speziell auch seine nackten Putti oder Amoretten mit Blumengirlanden, -stäben oder Füllhörnern beliebte Sammelobjekte der betuchten Kundschaft.

Bereits im Juni 1909 wurde die Figur „Frühling“ in das Modellbuch der KPM eingetragen, zunächst aber als Deckelbekrönung einer schlanken Deckelvase, für die Fritzsche alternativ auch einen kindlichen „Herbst“ entwarf. Zwei Jahre später gestaltete der Künstler dann das oben einmal abgesetzte, unten zwölffach eingezogene Kuppelpostament für den kleinen Putto mit Blumengirlande.