KPM-Vase mit Löwenzahn, 1899

  • KPM Berlin
  • Porzellan
  • Vase
  • 20. Jahrhundert
  • Gottlieb Elster
  • Laufglasur

Beschreibung

KPM-Vase mit Löwenzahn, 1899

Porzellan, verlaufende Kupferoxidglasur
Bikonisch, umwunden von freiplastisch geformten Blättern und Blüten
Marken Zepter in blau, Ritzzeichen QXIIIS, Modellnummer 6273, Jahreszeichen liegendes 0 für 1899 (?), Malerzeichen ligiertes TH D235
Höhe 34,8 cm

Entwurf Gottlieb Elster 1899
Modellbucheintrag Dezember 1899
Modellnummer 6273
Ausführung KPM Berlin 1899

Literatur: Eine ähnliche Vase im Kat. Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 1763 – 2013, Petersberg 2013, Nr. 52; vgl. Kat. Berliner Porzellan vom Jugendstil zum Funktionalismus 1889 bis 1939, (Bröhan Museum) Berlin 1987, Nr. 74 S. 70, ein weiteres Ziergefäß von Gottlieb Elster vom Oktober desselben Jahres

Für die technischen Voraussetzungen solch waghalsiger Porzellankonstruktionen war der Vorsteher der Chemisch-Technischen Versuchsanstalt der KPM, Albert Heinecke, verantwortlich. Auf den tragenden Körper aus Hartporzellan wurden vorwiegend in der zweiten Hälfte der 1890er Jahre plastische Applikationen aus einer Frittenmasse ohne Feldspat bossiert, die größere Stabilität versprach. Das ganze wurde dann mit den bekannten Metallglasuren beworfen, die Hermann August Seger entwickelt hatte. Als Ergebnis steht jeweils ein Modell mit Unikatcharakter.
Technisch wie künstlerisch handelt es sich bei dieser Vase um ein außergewöhnliches Belegstück des vegetabilen Jugendstils an der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. Der in Braunschweig geborene und an der Münchener Akademie ausgebildete Bildhauer Gottlieb Elster lieferte der KPM zwischen 1899 und 1905 insgesamt sieben Modellentwürfe. 1910-13 leitete er die Bildhauerschule und Kunstgießereianstalt in Weimar, ehe er in seine Heimatstadt zurückkehrte und dort Denkmäler, Reliefs, Porträt- und Genreplastiken entwarf und ausführte.