Wilhelm Krieger, Rohrdommel, 1920

  • Wilhelm Krieger
  • Skulptur / Plastik
  • Bronze
  • Rohrdommel
  • 20. Jahrhundert

Beschreibung

Wilhelm Krieger
Rohrdommel, 1920

signiert Krieger
Höhe 14,5 cm

wohl posthumer Guss aus dem Nachlaß des Künstlers,
nach Originalmodell von Wilhelm Krieger

WVZ 105 (96)[1]

[1] Abb. in: Wilhelm Krieger – Tierbildhauer. Katalog der bekannten Werke, Hajo Krieger und Martin H. Schmidt (Hrsg.), Neustadt an der Aisch 2014.

Die Rohrdommel (Botaurus stellaris) ist ein Vogel aus der Familie der Reiher (Ardeidae). Im Frühjahr geben die Männchen dumpfe Balzrufe von sich, die kilometerweit zu hören sind und der Rohrdommel früher die volkstümlichen Bezeichnungen Moorochse, Wasserochse, Riedochse und Mooskuh eingetragen haben. [2] 
Aufgrund dieser Besonderheit erfuhr der kurios anmutende Vogel eine gewisse literarische Berühmtheit:

Das Geräusch der Tiere findet Erwähnung bei der Beschreibung der Atmosphäre auf dem Blocksberg in Goethes Faust I.

In Arthur Conan Doyles Sherlock-Holmes-Roman Der Hund von Baskerville hören Dr. Watson und Mr. Stapleton aus dem Moor einen unerklärlichen Schrei. Da der Naturforscher Stapleton nicht an den Geisterhund glaubt, meint er, es könnte sich um eine Rohrdommel handeln.

Am Anfang des dritten Teils von Søren Kierkegaards Stadien auf des Lebens Weg wird die Rohrdommel aus dem Søeborg-Sø, die viermal ruft, heimliche Stimme der Einsamkeit genannt. Der wunderliche Vogel habe nur einen Wunsch, den, dass er einsam bleibe.

In Eichendorffs Werk Aus dem Leben eines Taugenichts beschreibt der Ich-Erzähler im Ersten Kapitel, dass er wie eine Rohrdommel im Schilfe eines Weihers im Garten sitzt.

In Die Raben von Tomas Bannerhed (Deutsch btb Verlag, 2015) erlebt der junge Bauernsohn Klas den unheimlichen nächtlichen Ruf der Rohrdommel, der sogar seine abgeklärte und vielgereiste Freundin beeindruckt.

In „Dörchläuchting“ von Fritz Reuter ängstigt sich die Durchlaucht, der Großherzog von Mecklenburg-Strelitz, wegen des dumpfen Schreis der Rohrdommel („Rodump“) vor einem gruseligen („gruglichen Späuk“) Spuk.

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Rohrdommel

 

Siehe weitere Arbeiten des Künstlers bei Gronert Kunsthandel Berlin:
Pferd/Hengst/Hannoveraner