Kratervase mit dem Porträt des Martin Luther, KPM Berlin um 1835

Beschreibung

Kratervase Martin Luther
mit dem Porträt des Reformators und einem Bibelzitat

Königliche Porzellan-Manufaktur KPM Berlin um 1835

Modell Reden’sche Vase Größe 1
Modellnummer 1005
Modellbucheintrag 1799
Höhe ca. 31 cm
Marken Zepter in Unterglasurblau (Manufakturmarke bis 1837); Reichsapfel über K.P.M in Aufglasurrot (Malereimarke ab 1832)

 

Dieses Modell der in unterschiedlichen Größen produzierten Reden’schen Vase (auch Mediceischer Krater genannt) zeigt auf der Schauseite ein goldgerändertes hochovales Porträt des berühmten Reformators Martin Luther (1483–1546). Das Bildnis geht auf mehrere Arbeiten des Lucas Cranach aus der Zeit um 1540 zurück, die im Laufe der Jahrhunderte häufig kopiert und variiert wurden. In Vorbereitung des 300. Reformationsjubiläums im Jahre 1817 beschäftigte sich u.a. auch Karl Friedrich Schinkel mit der Darstellung des Kirchenerneuerers. 1816 schuf er eine Gouache, die wohl als direkte Vorlage für die KPM-Maler diente.
Rückseitig ist die Vase mit einer zweiten, von einem goldgravierten Eichenkranz gerahmten Ovalvignette geschmückt, die in goldenen Lettern folgendes Bibelzitat und den Hinweis auf die Fundstelle trägt:

Wer da säet im Seegen, der wird auch erndten im Seegen. – 2. Corinth: Kap. 9. V. 6.

Apostel Paulus dankt hier den Korinthern für ihre Spenden und gibt ihnen mit auf den Weg, daß der, der anderen gibt auch von anderen bekommen wird. Besonders als Taufspruch findet dieses Zitat bis heute gerne Verwendung.

Ab 1817 und bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts erschienen in der Manufaktur verschiedene Martin Luther-Devotionalien, so Vasen, Tassen, Teller und ganze Service mit den Bildnissen der wichtigsten Köpfe der Reformation.

Die hier angebotene Prunkvase (Kratervase Martin Luther) ragt aus dieser Gruppe kleinerer Luther-Andenkenporzellane durch Größe und künstlerische Gestaltung heraus. Der kräftige blaue Fond mit der aufwändigen gotisierenden Golddekoration und die voll vergoldeten Krater-, Henkel- und Sockelzonen weisen das Stück als eine besonders wertige Ausführung der Königlichen Porzellan-Manufaktur mit zeittypischer, frühhistorisierender Ornamentierung im Stile einer Neo-Gotik aus.