Beschreibung
Seltenes Sèvres-Vasenpaar mit Kristallglasur
Porzellan,
Höhe je 37 cm
Marken S über 1909 in Dreieck in aufglasurgrün (Weißporzellan); Ritzmarke PN (pâte nouvelle)
Fantastisches Beispiel für die Verwendung von Kristallglasuren an der Nationalmanufaktur Sèvres in der Zeit um 1900. Sehr selten als Paar!
Ab den 1880er stellte die Porzellanmanufaktur Sèvres Porzellanvasen mit Kristallglasuren. Hierbei wurde auf eine zähflüssige Glasur eine zweite, Titan- oder Zinkoxyd enthaltende aufgetragen und in oxydierender Atmosphäre gebrannt. Durch das Zusammenfließen der Glasuren im Brand und das anschließende Erkalten schieden die Oxyde Kristalle aus, die sich durch Hinzugabe weiterer Metalloxyde farbig ausbildeten.
Bis 1910 hatten die französischen Künstler und Techniker das Verfahren, das so auch in Kopenhagen, Berlin und Meißen verwendet wurde, zur Perfektion gebracht.
Die hier verwendete Vasenform mit breiter Schulter und sechs schlanken Körperfeldern eignete sich besonders gut für die besondere Dekorationsform der Kristallglasur, die durch die zufällige und damit auch nur ungefähr zu steuernde Ausbildung und Färbung der Kristalle ausschließlich Porzellane unikaten Charakters entstehen ließ.