Im Jahre 1995 gelang es Ulrich Gronert, ein bis dahin seit über 150 Jahren verschollenes Meisterwerk wiederzuentdecken: das 1834 entstandene Ölgemälde „Die beiden Leonoren“ von Carl Ferdinand Sohn. Das Bild galt zu seiner Entstehungszeit und gilt auch heute wieder als Hauptwerk des Künstlers und als Schlüsselbild der sich unter Wilhelm von Schadow ab 1826 entwickelnden Düsseldorfer Malerschule.
Carl Ferdinand Sohn zeigte in seinem Bild die beiden Protagonistinnen aus Goethes Schauspiel „Torquato Tasso“, die Freundinnen Leonore von Este und Leonore Sanvitale, die beiden Leonoren. Als typisches Freundschaftsbild der Romantik stand das Werk auch stellvertretend für das Sujet von Italia und Germania, das Sohns Malerkollege Friedrich Overbeck 1828 bereits allegorisch verewigt hatte.
Feierliche Vorstellung
Die Wiederentdeckung der beiden Leonoren, deren Schicksal seit ihrem Ankauf des Generalleutnants von Reiche auf der Berliner Akademieausstellung 1834 unbekannt geblieben war, feierte unsere Firma nach eingehender kunstwissenschaftlicher Forschung im September 1996 mit einem Festakt in unseren Galerieräumen, dem u.a. die Gattin des damaligen Bundespräsidenten Christiane Herzog beiwohnte. Der renommierte Kunsthistoriker Dr. Peter Betthausen hielt einen Vortrag zur Düsseldorfer Malerschule, die beiden Schauspielerinnen Annelinde Gerstl und Corinna Kirchhoff lasen aus der literarischen Vorlage zu Sohns Bild Johann Wolfgang Goethes „Torquato Tasso“.
Wissenschaftliche Bearbeitung
Durch einen von Tim D. Gronert verfaßten Aufsatz in der Weltkunst wurden staatliche Stellen im Nordrhein-Westfalen auf den Sensationsfund aufmerksam, was schließlich zu einem Ankauf durch den Landschaftsverband Rheinland führte.
Rückkehr ins Rheinland
1999 kehrte das Bild schließlich in seine Ursprungsregion zurück und gehört seit seiner Wiedereröffnung 2003 zu den Prunkstücken der Kunstsammlungen im Rheinischen Landesmuseum Bonn.