Zwei Teile aus dem Krupp-Service, KPM Berlin 1912

  • KPM Berlin
  • Porzellan
  • Adolf Flad
  • Service
  • 20. Jahrhundert

Beschreibung

Platte und Obstteller aus dem KPM-Service für die Familie Krupp in Essen

Porzellan, Aufglasurdekor, Vergoldung
Im Spiegel des Tellers ein Apfel und Weintrauben. Um die Fahne stilisierte Blüten und Goldranken
Modell Bandschleifen-Form
Modellentwurf KPM-Werkstatt
Modellbucheintrag April 1894
Modellnummer 4638
Marken Zepter in unterglasurblau, Reichsapfel über KPM in aufglasurrot, Maler- und Presszeichen in aufglasurschwarz
Platte Länge 42 cm, Teller Durchmesser 21,2 cm

Dekorentwurf Adolf Flad 1911/12
Ausführung KPM Berlin, 1912

Die Familie Krupp von Bohlen und Halbach in Essen erhielt 1912 ein umfangreiches Tafelservice, das in der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin nach Entwurf von Adolf Flad hergestellt worden war. Anlass war das 100-jährige Firmenjubiläum und gleichzeitig der 100. Geburtstag von Alfried Krupp. Dieses Service war möglicherweise ein Geschenk von Kaiser Wilhelm II. an Bertha Krupp und ihren Gatten Gustav von Bohlen und Halbach. Wilhelm II. hatte bereits die Hochzeit des Paares arrangiert und beiden die Führung des gemeinsamen Namens „Krupp von Bohlen Halbach“ erlaubt.

Adolf Flad (1881-1937) wirkte von 1895 bis 1932 fast sein gesamtes Arbeitsleben an der Königlichen, ab 1919 Staatlichen Porzellan-Manufaktur Berlin. Erste Meriten verdiente sich der begabte Porzellanmaler auch als Entwerfer von Emaildekoren. Unter Direktor Schmuz-Baudiss entwickelte Flad noch vor dem Ersten Weltkrieg eine stilisierte Pflanzen- und Blütenmalerei, die er in den 1920er Jahren im Zacken-Stil des Berliner Art Deko weiterentwickelte und um zeittypische Vogeldarstellungen ergänzte.
Überdies entwarf Adolf Flad unzählige ornamentale Schmuckbänder, Vignetten und Bordüren für Teller, Schalen, Vasen, Dosen und weitere Porzellane, so bereits 1912 für das vielteiliges Speiseservice zur Feier des 100. Jubiläums der Firma Krupp in Essen.

Literatur:

Claudia Tetzlaff, „Tafelservice „Bandschleifen-Form“ der Familie Krupp“, in: Ausst.Kat. Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin 1763-2013, Berlin 2013, Nr. 57, S. 136, Abb. 137.

Tim D. Gronert, Porzellan der KPM Berlin 1918–1988, Band III, Berlin 2020, S. 109.