Chinesin aus dem Hochzeitszug, Adolph Amberg für die KPM Berlin

  • KPM Berlin
  • Porzellan
  • Adolph Amberg
  • Hochzeitszug
  • Aufglasurmalerei
  • Jugendstil
  • 20. Jahrhundert

Beschreibung

Chinesin mit Papagei
Entwurf Adolph Amberg um 1905

Ausführung 1925
Königliche Porzellan-Manufaktur KPM Berlin

Die hier vorgestellte Figur der Chinesin mit Papagei stammt aus dem sogenannten „Hochzeitszug für den preußischen Kronprinzen“, den der bekannte Bildhauer Adolph Amberg im Auftrag des deutschen Kaiserhauses anläßlich der bevorstehenden Eheschließung um 1905 entwarf und der ursprünglich zur Ausformung in Silber gedacht war. Er bestand aus insgesamt 20 Figuren, zehn Männer und zehn Frauen, die jeweils verschiedene Völker der Erde sinnbildlich darstellten. Dem Kaiserhaus waren die Entwürfe – besonders die der barbusigen Frauen – jedoch zu freizügig und lehnte eine Ausführung ab.

Die einzelnen Plastiken wurden schließlich von der KPM Berlin unter ihrem artistischen Direktor Theodor Schmuz-Baudiss in den Jahren 1909/10 angekauft und – um drei Schalen und zwei Leuchter ergänzt – als zusammenhängende Tafeldekoration in Porzellan ausgeführt. Bald kamen die Figuren auch einzeln, undekoriert weiß mit niedrigem Sockel auf den Markt, dann nach und nach mit unterschiedlichen Dekorvarianten in Unterglasur- und Aufglasurmalerei, später auch auf dem zunächst den Hauptfiguren der Braut (Europa auf dem Stier) und dem Bräutigam (Römer auf Pferd) vorbehaltenen hohen Sockel.

Chinesin mit Papagei
Modellnummer 9446; Modellbucheintrag März 1910; Höhe 27,9 cm; Marken Zepter in Unterglasurblau; Reichsapfel über K.P.M in Aufglasurrot; Eisernes Kreuz in Unterglasurschwarz; Malereidekor 140/878a, 2 und Kringel in Aufglasurgrau; Ritz- und Pressmarken Jahresbuchstabe Z für 1925 und Sanduhr

Hier gezeigt wird ein Beispiel in sehr seltener Aufglasurmalerei:
Der elegante grau-weiß-schwarze Dekor der Chinesin ist bisher in Forschung und Literatur nicht bekannt gewesen, er taucht hier erstmalig auf. Es scheint sich um eine Sonderanfertigung aus der Mitte der 1920er Jahre zu handeln. Die dezente Gestaltung verdeutlicht – in Art und Ausführung ganz ähnlich den Dekoren unter der Glasur – die Verschmelzung von Körper und Gewand von Dynamik und Pose.

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