Zwei Deckelvasen mit asiatischem Dekor, KPM Berlin um 1885

VERKAUFT

  • KPM Berlin
  • Porzellan
  • Deckelvasen
  • Historismus / Japonismus
  • Rudolf Schenker
  • Jugendstil
  • Lotosblüte
  • Kirschblüte

Beschreibung

Zwei Deckelvasen mit asiatischem Dekor, KPM Berlin um 1885

Sehr seltene Beispiele des Japonismus an der Berliner Porzellanmanufaktur!

a) Marken Zepter in unterglasurblau, Reichsapfel über KPM in aufglasurrot; Preßmarken 2 (Größe), S (Dreherzeichen) und drei Kreise
Höhe 33,5 cm

b) Marken Zepter in unterglasurblau, 38 in unterglasurbraun; Preßmarken 1 (Größe) und P (Dreherzeichen)
Höhe 30 cm

Die Dekore beider Vasen stammen vom KPM-Porzellanmaler und -gestalter Rudolf Schenker, der mindestens zwischen 1881 und 1884 solche Malereien für verschiedene Vasenmodelle der Manufaktur entwarf. Einige seiner Vorlagen befinden sich heute im KPM-Archiv des Landes Berlin.

Nachdem sich Japan ab den 1850er Jahren langsam aber stetig geöffnet und ausländische Besucher und Kaufleute ins bis dato isolierte Land gelassen hatte, kam es in den folgenden Jahrzehnten zu einem befruchtenden Austausch zwischen der japanischen und europäischen Kultur. Insbesondere französische Reisende sorgten nach ihrer Rückkehr für eine Verbreitung des japanisches Kunstgeschmacks. Die Pariser Weltausstellung von 1878 spielte in der weiteren Popularisierung des nun „Japonismus“ genannten Stils eine bedeutende Rolle. An der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin sorgte Rudolf Schenker wenig später für asiatisch-japanisch inspirierte Dekorentwürfe, für die die beiden hier gezeigten Deckel- oder Potpourrivasen als exemplarisch zu gelten haben. Mit stilisierten Darstellungen von Kirsch- und Lotosblüten in imitierter cloisonné-Technik, die auf einer einfarbigen Kunstglasur aufgebracht wurden und mit asiatisch anmutenden, in Gold- und/oder Platin gestalteten Fantasieornamenten veredelt wurden, gestaltete Schenker von Japan beeinflußte, doch ganz in der europäischen Porzellantradition stehende Kunstobjekte.