Die Speisung der Fünftausend durch Christus, Franz August Schubert 1833

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Beschreibung

Franz August Schubert
(1806 – Dessau – 1893)

„Die Speisung der Fünftausend durch Christus” 1833

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Signiert und datiert unten rechts: F.(lig.) Schubert fecit 1833 Münch.
Öl auf Leinwand. 149 × 216 cm. Rahmen.

Provenienz:
– Kammerherr v. Berenhorst, Dessau;
– Privatsammlung, Berlin.

Literatur:
Boetticher, Malerwerke des 19. Jh. II/2, S. 666, Nr.3;
Thieme / Becker, 29 / 30, 304;
Müller / Singer, IV, S. 229.

Sujet:
„Die Speisung der Fünftausend durch Christus“ bezieht sich auf eines der Wunder Jesu, das von allen vier Evangelisten beschrieben wird (Mt 14, 13-21: Mk 6, 31-44; Lk 9, 10-17; Joh 6, 1-13). Jesus macht aus fünf Broten und zwei Fischen so viel zu essen, daß davon fünftausend Männer und noch mehr Frauen und Kinder satt werden.

Der Historienmaler und Radierer Franz August Schubert erhielt seinen ersten Zeichenunterricht beim Dessauer Hofmaler Heinrich Beck (dessen Tochter Therese er später heiratete) und dem Radierer Carl Wilhelm Kolbe. Später besuchte er die Dresdner Akademie und beendete sein Studium in München bei Peter Cornelius und Julius Schnorr von Carolsfeld.

Nachdem der Karton für das vorliegende Werk 1832 den „Concurrenzpreis” des Sächsischen Kunstvereins unter Leitung von Carl Gustav Carus erhalten hatte, vollendete Schubert das Ölgemälde im Sommer 1833 in München. Bereits im folgenden Jahr schuf Julius Thäter einen Kupferstich des Bildes für die Sächsische Bilderchronik. Wo und wann das Gemälde dann ausgestellt war, ist bislang noch nicht eruiert, gesichert ist jedoch, daß es sehr bald nach seiner Entstehung vom Kammerherrn von Berenhorst in Dessau angekauft wurde, dem Sohn des berühmten Militärs am Hofe Anhalt-Dessau, Georg Heinrich von Berenhorst.

Beflügelt vom künstlerischen wie auch finanziellen Erfolg seines ersten großen Werkes verbrachte Schubert ab 1834 lange Zeit in Italien, wo er ins Besondere Raphael studierte. Hier schuf er vorwiegend biblischen Szenen, die er zunächst im Kunstverein in Rom ausstellte, später dann auf Expositionen in ganz Deutschland.

1840 kehrte Schubert nach Dessau zurück und veröffentlichte ab 1842 einige in Italien entstandenen Radierungen unter anderem eine Serie nach Raphaels Fabel der Psyche und den Fresken in der Farnesina.

In seinem Regenten Herzog Leopold IV. Friedrich von Anhalt-Dessau hatte Schubert schon früh einen Förderer gefunden, für den er sowohl monumentale Historienbilder, als auch repräsentative Staatsporträts malte.

In den 1850er Jahren beschickte Schubert von seiner neuen Heimat Berlin aus (hierhin war er von Cornelius eingeladen worden) Ausstellungen in ganz Deutschland mit seinen Bildern. Besonders in Berlin, München und Dresden waren seine Gemälde in den jeweiligen Akademien zu bewundern.

Nach der Rückkehr in seine Heimatstadt Dessau ernannte ihn Leopold IV. 1863 zum Professor und bedachte ihn weiterhin mit Aufträgen. So schmückten seine Gemälde beispielsweise den Konzertsaal im Dessauer Theater, die Schloßkirche und den Schwurgerichtssaal.
Weitere Werke entstanden u.a. im Schinkelsaal des Königlichen Schauspielhauses in Potsdam (mehrere Deckengemälde) oder für die Schloßkirche in Ivenack (Altarbild Christus am Ölberg, 1867/68).

Seine Meisterschaft auf dem Gebiet der religiösen Themen sicherte Schubert bis ins hohe Alter Aufträge aus dem In- und Ausland.

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